In diesem Beitrag soll es um Dryden Aqua AFM Filterglas Grade 2 in der Körnung 1,0-2,0 mm (=Grade 2) gehen.
AFM Filterglas Grade 2 – der neue Standard?
Damit Sandfilteranlagen optimal filtern können, braucht es ein Filtermedium. Seit einigen Jahren drängen immer mehr Filterglasprodukte auf den Markt und erfreuen sich großer Beliebtheit.
Aufgrund besonderer Eigenschaften sticht hier das AFM Filterglas von Dryden Aqua besonders heraus. Dieses gibt es in mehreren Körnungen. Dieser Beitrag legt den Fokus auf die gröbere Körnung „Grade 2“ mit seinen 1,0-2,0mm großen Stücken.
Ist Filterglas gleich Filterglas?
Nein! Die meisten Filterglasarten haben vergleichsweise feine und runde Oberflächen. Das AFM Filterglas von Dryden Aqua hat eine raue Oberfläche. Es erfüllt sogar die Zertifizierung für Trinkwasseraufbereitung gemäß ISO 9001-2008. Eine weitere Besonderheit ist der Aktivierungsprozess, welcher der Glasoberfläche eine sogenannte mesoporöse Struktur gibt. Dadurch bleiben mehr und feinere Partikel hängen, was im Umkehrschluss eine bessere Filterleistung bedeutet. Zum Vergleich: Ein Kilo Quarzsand hat ungefähr eine Oberfläche von 2-6m², ein Kilo AFM Filterglas Grade 1 kommt auf grob 600-1000m²!
Was macht AFM Filterglas Grade 2 so besonders?
Neben der Aktivierung und der damit einhergehenden enormen Oberfläche hat das AFM Filterglas besondere elektrochemische Eigenschaften. Es befinden sich auf der Oberfläche sogenannte Hydroxylgruppen. Dadurch entsteht eine negative Ladung, welche Schwermetalle und organische Moleküle anzieht. Im Wasser gelöster Sauerstoff erzeugt im Zusammenspiel mit der katalytischen Oberfläche freie Radikale. Und freie radikale wirken desinfizierend. Das ist natürlich sehr gut, da so der Ansiedlung von Bakterien gegengewirkt wird. Dies ist auch der Grund, warum das AFM Filterglas viel länger hält, als Quarzsand. Während sich in Quarzsand mit der Zeit Bakterien ansiedeln und sich mit einem Biofilm vor Desinfektionsmitteln schützen, haben es Bakterien mit der Ansiedlung bei AFM Filterglas massiv schwerer. Folge: Das Filterglas kann 4-6 Saisonen genutzt werden, was den hohen Anschaffungspreis stark relativiert.
Eignet sich AFM Filterglas Grade 2 für alle Sandfilteranlagen?
Nein! Ganz wichtig: Sandfilteranlagen werden von den Herstellern für gewisse Körnungen konstruiert. Wenn Eure Sandfilteranlage mit der 1,0-2,0 mm Körnung nicht zurecht kommt, dann müsst Ihr eine größere Körnung verwenden. Achtung: Ihr müsst Euch unbedingt daran halten, sonst habt Ihr regelmäßig Partikel im Pool! Leider achten immer wieder einige Leute nicht auf diesen Aspekt und sind dann zu Unrecht enttäuscht. Meistens findet man in der Bedienungsanleitung der Sandfilteranlage die Herstellerangabe, welche Sandkörnungen man einsetzen darf. Diese Körnung sollte allerdings für 99% aller Sandfilteranlagen einsetzbar sein.
Ist AFM Filterglas gesünder?
Wie oben beschrieben bildet sich im AFM Filterglas nahezu keine Biofilme und selbst wenn, dann nur extrem langsam. Das hat zur Folge, dass die Belastung mit diversen Bakterien, insbesondere Legionellen im Durchschnittsfall gegenüber Sand viel geringer ist. Insbesondere die Bakterien im Biofilm sind es auch, die freies Chlor in Chloramine umwandeln. Chloramine sind genau jene Stoffe, die bei vielen Menschen allergische Reaktionen hervorrufen und den berüchtigten „Chlorgeruch“ verursachen. Im Regelfall kann man also durchaus sagen, dass die Bakterienbelastung gegenüber Sand geringer ist. Der Unterschied wird mit fortschreitender Zeit immer größer.
Mehrere Körnungen mischen?
In Fachkreisen werden gerne verschiedene Körnungen eingesetzt. Das kann man tatsächlich machen, aber nur, wenn man einen sehr großen Kessel hat. Ihr braucht hierfür pro Schicht ca 28-30cm Füllhöhe. Machen wir ein Beispiel: Unten wird AFM Filterglas Grade 1 mit einer Körnung von 0,4-1,0 mm eingefüllt. Die Schicht ist 30cm hoch. Darüber kann man beispielsweise AFM Grade 2 mit einer Körnung von 1,0-2,0 mm aufschütten. Auch diese Schicht sollte nicht weniger als 28-30 cm unterschreiten. Gleichzeitig darf im Kessel der Maximalfüllstand nicht überschritten werden. Ihr merkt schon: Das geht nur bei richtig großen Sandfilteranlagen. Aber keine Sorge: Auch mit einer einzigen Körnungsvariante könnt Ihr extrem gute Ergebnisse erzielen!
Hier findet Ihr bei Interesse das feinere AFM Grade 1:
AFM Filterglas Grade 2 – Die Filtergenauigkeit
AFM Filterglas Grade 2 erreicht ungefähr eine Genauigkeit von 6-10 Mykrometer. Die Filtergenauigkeit ist damit im Regelfall mehr als 20% höher als bei normalen Sand und normalen Glas. Das ist auf jeden Fall positiv. Klar muss aber sein: Nach unten gibt es fast kaum Grenzen. Es wäre also wünschenswert, dass man sogar noch kleinere Partikel filtern könnte. Wie das geht? Das zeigen wir Euch im Folgenden:
Filtergenauigkeit erhöhen
Ihr könnt die Filtergenauigkeit und damit die Filterleistung des Filterglases erhöhen, indem Ihr Flockungsmittel einsetzt. Flockungsmittel binden kleinere Partikel, die normalerweise durch das Glas durchrauschen zu größeren Klumpen, die dann im Glas hängen bleiben und somit gefiltert werden. Damit wird das Wasser noch klarer und der Pool lädt umso mehr zum Baden ein. Es gibt drei Möglichkeiten, Flockungsmittel einzusetzen:
a) flüssiges Flockungsmittel: Man gibt es manuell in flüssiger Form hinzu. Vorteil: Man kann die Menge und den Zeitpunkt exakt und bedarfsgerecht steuern.
b) feste Flockkartuschen: Diese Flockungsmittel kann man im Skimmer oder in einem Dosierschwimmer beigeben. Der Wirkstoff wird langsam und regelmäßig abgegeben. Man kann damit nicht so gezielt wie mit flüssigen Flockungsmittel arbeiten, aber dafür ist der Vorgang quasi automatisiert.
c) Multitabs: Manche Poolchemietabletten haben Flockungsmittel bereits als einen von mehreren Wirkstoffen integriert. Hier gelten die selben Vor- und Nachteile wie bei Flockkartuschen. Wer solche Multitabs verwendet, der braucht keine Flockkartuschen extra. Achtung: Es gibt Multitabs mit und ohne Flockungsmittel. Schaut auf Eure Produktverpackung, denn dort sollten sämtliche Wirkstoffe und Bestandteile aufgeführt sein.
Beachtet jedoch, dass zu schnelle Durchflussgeschwindigkeiten im Sandfilterkessel die Filtrierungsergebnisse stark und nachhaltig beeinträchtigen können. Wenn nur irgend möglich, dann schaut, dass Ihr nahe an die folgenden Werte kommt:
Die meisten Sandfilter haben für Sand oder AFM Filterglas zu kleine Kessel (oder zu starke Pumpen – das ist relativ). Viele Poolfreunde reduzieren folglich die Durchflussgeschwindigkeiten mittels Absperrschieber oder Poolzubehör wie Solarheizungen absichtlich, um an obige Werte wenigstens halbwegs heranzukommen. Als Belohnung winken weniger Chlorverbrauch, klareres und gesünderes Wasser und ein stabilerer Betrieb. Was will man mehr?
Tipp: Mit dem Aktiwa Filterreiniger könnt Ihr zum Ende oder auch zum Beginn der Saison etwaige Biofilme auflösen und so für eine anschließende Schockung mit Chlor vorbereiten. Mit dieser Methode könnt Ihr AFM dann quasi ewig nutzen. Neukäufe oder mühevolles Auswechseln werden dann überflüssig.
Fazit: AFM Filterglas Grade 2 – 1,0-2,0 mm
Sofern Eure Sandfilteranlage diese Körnung unterstützt, können wir diesen Sand wärmstens empfehlen. Am ehesten würden wir AFM Filterglas Grade 2 unterstützend zu Grade 1 einsetzen und dazu Flockungsmittel einsetzen. Sind die Volumenströme im Filterkessel dann nicht allzu schnell, so gibt es beste Filtrierungsergebnisse!
- filtriert ca. 20-30% genauer als vergleichbar gekörnter Sand
- leicht selbstdesinfizierend
- kann deutlich länger als Sand genutzt werden
- sehr große Oberfläche
- Wie bei Sand benötigt auch AFM Filterglas sehr niedrige Durchflussgeschwindigkeiten, um sein Filtrierpotential in der Praxis auszuschöpfen