Kartuschenfilteranlagen
Kartuschenfilteranlagen: Vor- und Nachteile
Kartuschenfilteranlagen können richtig eingesetzt das Poolwasser sehr gut filtern. Wir betonen, dass diese einerseits stark genug dimensioniert sein müssen und dass sie auch genügend Laufzeit brauchen.
Es gibt Kartuschenfilteranlagen in verschieden starken Versionen. Leider wird sehr oft mit zu schwachen Pumpen gearbeitet.
- sehr energieeffizient
- viele Modelle sind äußerst leise
- Papierkartuschen filtrieren feiner als Sand
- äußerst günstig in der Anschaffung
- schneller Aufbau
- sehr leicht dicht zu bekommen
- nur bei Verwendugn von Filterbällen wird die Filterkammer 100% ausgefüllt
- In Sachen Druck sind Kartuschenfilteranlagen Sandfiltern unterlegen
- Flockungsmittel können nicht verwendet werden
- Bei Verwendung von Papierfiltern müssen regelmäßig neue Filter nachgekauft werden
Kartuschenfilter: Finger weg von diesen Modellen!
Einige Modelle sind beim besten Willen zur Aufbereitung des Poolwassers ungeeignet. Das sind die Modelle mit weniger als 25 Watt Leistung. Diese mögen zwar für manche Pools vielleicht genügend Durchsatz haben, aber deren Druck ist einfach zu niedrig, um das Wasser zu durchmischen.
Ob Bestway oder Intex: Deren kleinsten Poolpumpen bringen einfach nicht genug Druck.
Mittelklasse-Kartuschenpumpen: Hier ist es nicht mehr einseitig
Modelle der Mittelklasse leisten zwischen 30 bis 100 Watt. In Zeiten von horrenden Stromkosten sind sie alleine deswegen eine ernsthafte Option, denn: Sie haben genügend Druck, um kleine und teils auch mittlere Pools bis maximal 12m³ erfolgreich zu reinigen (Beispiel: Intex Kartuschenfilteranlage 638R mit 2,7m³ netto pro Stunde).
Der Intex Kartuschenfilter 638g im Praxiseinsatz. Der Betrieb von Zubehörteilen wie Solarmatten, Salzwasser und Co verlief problemlos – die Anlage hat einfach genügend Power.
Wenn es mit solchen Modelle Probleme gibt, dann eher deswegen, weil sie von Poolbesitzern – oder häufiger ab Werk – für zu große Schwimmbecken eingesetzt werden. Beispiel: Man kann mit der Bestway 58383 (ca 1,7m³ netto pro Stunde) vernünftig arbeiten – aber nur solange der Pool nicht mehr als 7.000 Liter Wasser fasst. Auch sollte bei dieser Kartuschenpumpe kein leistungsfressendes Zubehör eingesetzt werden.
Beispiel: Wir haben einen Frame Pool mit 3300 Liter Volumen in Kombination mit der Bestway Flowclear Kartuschenfilteranlage 58383 eingesetzt. Hat wunderbar funktioniert.
Empfehlung: In diesem Video sprechen wir wichtige Aspekte von Kartuschenfilterpumpen durch:
Wie stark sollte eine Kartuschenfilteranlage sein?
Generell sollte eure Kartuschenfilterpumpe einen Pool in spätestens 4 Stunden rechnerisch einmal komplett umwälzen können. Dabei dient nicht die Bruttoleistung als Maßstab, sondern die Nettoleistung!
Ähnlich wie bei Sandfiltern gibt es herstellerseitig zwei Leistungsangaben. Einmal die werbewirksame Bruttoleistung. Diese hat in der Praxis überhaupt keinen Nutzen (keine Berücksichtigung des eingesetzten Filters oder einer Höhendifferenz).
Beispiel: Dieser Bestway Kartuschenfilter leistet brutto 5.678 Liter pro Stunde. Netto sind es dann noch ungefähr um die 4.000 Liter je Stunde.
Die Nettoleistung entspricht hingegen ungefähr der Leistung, die Ihr bei Euch vor Ort in der Praxis erwarten könnt.
Der Intex 638G Kartuschenfilter als Beispiel:
Nehmen wir abermals als Beispiel die Intex Kartuschenfilteranlage: Dieses leistet 95 Watt und erreicht brutto 3.785 Liter pro Stunde. Geschenkt, dieser Wert nutzt nicht. Schauen wir genauer nach, finden wir den Nettowert: ca. 2.700 Liter pro Stunde.
Genau diesen Wert müssen wir nun als Basis verwenden.
Beispiel 1: Ein aufblasbarer Pool hat befüllt ca. 5.600 Liter. Das Verhältnis von Poolvolumen zu Nettoleistung der Poolpumpe liegt mit 2,1:1 deutlich unter 4:1. Alles bestens!
Beispiel 2: Ein Bestway Schwimmbecken mit 366×100 fasst ungefähr 9.150 Liter. Das Verhältnis liegt hier bei ca. 3,4:1. Auch das geht noch. Man könnte sogar ein klein wenig Zubehör einsetzen und wäre noch im grünen Bereich.
Gar nicht mal so klein: Der Bestway 366×100 Steel Pro Max Pool.
Beispiel 3: Der Intex 457×122 cm Greywood Frame Pool liegt befüllt bei ca. 16.805 Liter. Das Verhältnis liegt bei 6,22:1. Die Intex Kartuschenfilteranlage 638G kann das zwar prinzipiell schaffen, muss aber einerseits extrem lange laufen und andererseits habt Ihr kaum Fehlerpuffer. Eine stärkere Poolpumpe wäre definitiv sinnvoll. Zum Beispiel ein Sandfilter.
Dieses Schwimmbecken ist zu groß. Verwendet eine Kartuschenpumpe mit mindestens 4.000 Liter aufwärts. Auch der Einsatz einer Sandfilteranlage ist hier eine Überlegung wert.
Kartuschenfilteranlagen und Poolzubehör
Es gibt einige nützliche Accessoires und Geräte, die durch die Kraft der Filterpumpe angetrieben werden. Pauschal können wir schon einmal sagen: Wenn Ihr Produkte wie Solarmatten, Oberflächenskimmer, Poolsauger oder auch Wassersprüher mit Eurem Kartuschenfilter betreiben wollt, dann setzt auf Anlagen mit mindestens 50 Watt. Mit der Intex 638G kann man beispielsweise sehr viel anstellen, wie Ihr in diesem Video sehen könnt: