Heute wollen wir Euch das Intex Salzwassersystem 26680 „QX2600“ vorstellen. Wir klären in diesem Beitrag auf, was man von dieser Anlage erwarten darf und was nicht.
Zuerst eine Übersicht
Dieses Kombo-Produkt von Intex vereint eine Sandfilteranlage und ein Salzwassersystem in ein einziges System. Vorteil: Alles ist aufeinander abgestimmt und lässt sich zentral am Kontrollpanel steuern – angenehm. Insbesondere der Timerabgleich zwischen Salzwassersystem und Sandfilteranlage spart eventuell nervige Abstimmungsarbeit. Diese Komboanlage basiert prinzipiell (also nicht 1:1, sondern lediglich ungefähr) auf den Einzelprodukten:
Zum besseren Verständnis schauen wir uns zuerst die Sandfilteranlage und dann das Salzwassersystem an.
Intex Salzwassersystem 26680 QX 2600: technische Daten des Sandfilters
Zuerst ein paar allgemeine technische Informationen:
Die Sandfilteranlage leistet einzeln 550 Watt, und schafft es bei 55kg Sand ca. 8,0m³ Wasser pro Stunde zu pumpen. Im Zirkulationsbetrieb – zum Beispiel beim Heizen oder bei einer (hoffentlich nicht notwendigen) Schockchlorung relevant – schafft es die Krystal Clear Sandfilteranlage sogar auf 10,0m³ Wasser pro Stunde.
Wichtig ist, dass man diese Werte als Näherungswerte verstehen sollte. Je nach Filtermedium, Zustand des Filtermediums oder auch Verschmutzungsgrad kann sich die Leistung durchaus ändern. Auch Zubehör kann die Leistung teils deutlich beeinflussen.
Merkmal | Daten |
---|---|
netto Filterleistung | ca. 8m³ pro Stunde |
Durchmesser Kessel | 41 cm |
Stromaufnahme | ca. 550 Watt (inkl Elektrolyse) |
minimal einsetzbare Körnung | 0,4-0,8mm |
Vorfilter | ja |
selbstsaugend | nein |
Einsatzbeschränkungen und Anschlüsse der Intex Sandfilteranlage
Achtung: Dieser Sandfilter ist nicht selbstsaugend. Man kann diese Sandfilteranlage nicht bei Pools verwenden, die unter Wasser liegen oder bei denen die Schläuche über die Beckenwand hängen. Wenn Ihr solch eine Konstellation habt, dann sind alle Intex Sandfilter nicht für Euch geeignet.
Ansonsten ist es auch wichtig zu wissen, dass man die Krystal Clear nicht an jeden Pool anschließen kann. Standardmäßig bekommt man die Anlage nur an Intex Pools mit großen Anschlüssen („38 mm Gewinde“) dran. Die Anschlüsse müssen auch bereits vorhanden sein, denn Intex gibt diese nicht standardmäßig dazu. Wer Intex Pools mit kleineren Anschlüssen hat, beispielsweise einen 457×1,22 Frame Pool oder kleiner, der braucht 2 Stück Adapter B. Will man hingegen ganz normale 32er oder 38er Schläuche anschließen, so braucht man hingegen 2 Intex Adapter A (Art 110849).
Hier findet Ihr passende Adapter „B“ (notwendig bei Pools mit 32mm Anschlüssen)
Leistung und Poolgröße
Nun stellt sich leistungsmäßig die Frage: Wer braucht diese Sandfilteranlage und wer nicht? 550 Watt für die Sandfilteranlage (ohne Elektrolyse)? Das ist natürlich ziemlich viel und man darf keine Schnappatmung bei Gedanken an die Stromrechnung bekommen. Die Leistung ist auf jeden Fall genug um mittelgroße und große Pools sauber zu halten. Wir würden mit dieser Anlage Pools bis maximal 40m³ betreiben. Wer hingegen einen Pool mit mehr als 40m³ Inhalt hat, sollte das System 26670 mit einer entsprechend starken Sandfilteranlage kombinieren. Ein Kombinationsgerät in derartigen Leistungssphären wäre uns nicht bekannt.
Beispiele zum tieferen Verständnis
Dennoch sollten wir bei Pools unter 40m³ Volumen auf zwei Fälle schauen:
Fall Nummer eins:
Pools mit weniger als 40m³ Inhalt aber mit Solarmodulen auf dem Dach
Stellen wir uns mal vor, dass Ihr einen Pool mit 30.000 Liter Inhalt besitzt. Doch zusätzlich habt Ihr noch auf einem Dach bis zu 5 Metern in der Höhe mehrere Solarmodule.
Dann braucht Ihr sehr viel Druck, um das Wasser dort hoch zu pressen. Gleichzeitig soll die Durchflussleistung immer noch ausreichen, um den Pool zu filtern – also ist diese Anlage in diesem Beispiel leider nicht geeignet!
Fall Nummer zwei: Keine Solarmodule in großer Höhe
Wie schaut es nun aus, wenn wir 28m³ Poolvolumen haben, die Solarmodule aber „nur“ auf dem Garagendach nicht angewinkelt auf 2,6 Meter höhe liegen? Das würde durchaus gehen. Zwar sinkt die Leistung der Sandfilteranlage aufgrund der Höhendifferenz ab, aber dennoch wäre immer noch genügend Leistung zum Filtern des Pools übrig. Die selbe Konstellation bei einem 35m³ Becken wäre uns dann aber wiederum zu knapp. Und sonst? Man kann auf dem Boden liegende Solarmatten – auch in großer Zahl – betreiben. Manuelle oder automatische Bodensauger verrichten ebenfalls ihre Arbeit.
Das richtige Filtermedium
Sofern Euch die Leistung passen würde, sind aber noch einige Dinge zu beachten. Erstens solltet Ihr Euch Gedanken machen, welches Filtermaterial Ihr nutzen wollt. Wir haben hierzu einen extra Beitrag.
Hier die sehr kurze Version: Bei Sand sind die Anschaffungskosten sehr niedrig, aber er muss spätestens nach 2 Saisonen gewechselt werden. Filter Bälle filtern feiner als Sand, müssen aber manuell ausgewaschen und somit aus dem Kessel entnommen werden, was einen gewissen Aufwand darstellt. Das teuerste Filtermedium ist AFM Filterglas. Es filtert etwas feiner als Sand, wirkt selbst teilweise desinfizierend und kann 4-5 Saisonen verwendet werden. Im Zusammenhang mit Flockungsmittel liefern Sand und AFM Filterglas ähnlich gute Filterergebnisse wie Filter Bälle.
Lautstärke
Auch die Lautstärke ist ein Thema. Da hier 550 Watt anliegen entstehen bei unseren Messungen aus einen Meter grob 64 dB an Durchschnittsschallpegel. Bitte beachtet, dass der Schallpegel bei Euch höher oder niedriger sein kann. Auch Hintergrundgeräusche können für andere Messwerte sorgen – unsere Praxistestwerte sind keine Laborwerte und dienen nur zum Vergleich mit anderen Sandfilteranlagen.
Wir selbst empfinden die Lautstärke als ziemlich hoch. Wer allergisch auf Schall reagiert, muss die Sandfilteranlage zum Beispiel im Gartenhäuschen aufstellen, in einen Schacht einsetzen, weiter weg vom Pool oder vom Nachbarn stellen oder eine Akustikbox bauen. Wenn wir den Intex Sandfilter beispielsweise 6 Meter weiter weg – also hinter dem Pool montieren, so geht die Lautstärke schon um 5 dB zurück. Das ist gar nicht mal so wenig. Aber natürlich kein sogenannte Game-Changer.
Bei unseren Tests zieht die Sandfilteranlage befüllt mit Filter Bällen (ohne Elektrolyseeinheit) 446 Watt an Strom. Zur Einordnung: Wenn man einen verdreckten Filter hat, so wird der Stromverbrauch stetig ansteigen und irgendwann bei der Werksangabe landen.
Nachteile? Kommt drauf an…
Gibt es eigentlich auch Minuspunkte? Das kommt auf das Auge des Betrachters an. Ihr dürft diese Anlage bis grob maximal 35°C Wassertemperatur betreiben. Also für Whirlpools oder Hot Tubs ist diese Anlage nicht gedacht. Ihr müsst auch wenn dann mit der internen Zeitschaltuhr vorlieb nehmen. Eine externe Zeitschaltuhr mit der Einstellung mehrerer Intervalle ist leider nicht mit diesem Sandfilter kompatibel.
Intex Salzwassersystem 26680: Die Elektrolyseeinheit
Um zu verstehen, was das integrierte Salzwassersystem macht, müssen wir zuerst die Grundlagen der Pooldesinfektion verstehen. Hier die Kurzform: Damit im Pool nicht Bakterien, Viren, Algen, Pilze und Kleinstparasiten wuchern, müssen wir das Wasser filtern und desinfizieren. Für das Filtern ist die Sandfilteranlage zuständig. Und die Desinfektion besteht aus zwei gleich wichtigen Komponenten.
Die Zugabe von Mitteln, die abtötend wirken und die Einstellung und Überwachung des pH Wertes. Ist der pH Wert nicht im idealen Bereich, also zwischen 7 bis maximal 7,4, dann wirken Desinfektionsmittel immer schlechter. Zur Desinfektion eignen sich generell Silber, Chlor, Brom, Sauerstoff und solch ein Salzwassersystem. So und jetzt besprechen wir den Unterschied zwischen Chlor und einem Salzwassersystem. Wir werden uns das Ganze extrem stark vereinfacht und verallgemeinert ansehen. Wichtig: Chlor ist nicht gleich Chlor. Es gibt von Chlor verschiedene Varianten, Zusammensetzungen und auch Nebenprodukte. Das, was Chlor seinen schlechten Ruf einbringt ist nicht das Chlor selbst, sondern die Nebenprodukte wie Chloramine und Ähnliche. Hautreizungen, Augenrötungen und vieles andere, was man negativ mit Chlor verbindet sind auf diese Chloramine zurückzuführen. Sobald ein Pool den berüchtigten Chlorgeruch hat, ist das ein Zeichen, dass zu viele Chloramine im Becken sind.
Kommen wir auf den Punkt!
Und was hat das mit dem Salzwassersystem zu tun? Sehr viel. Denn Salzwassersysteme wandeln mittels Elektrolyse Natriumchlorid, also Salz, in Natriumhypochlorit um. Und jetzt kommt die Magie: Beim Salzwassersystem werden trotz des stark verwandten Grundstoffes keine bzw. kaum Chloramine gebildet. Im Gegenteil: Viele Poolnutzer mit Hautkrankheiten empfinden das Salzwasser sogar als angenehm. Also stark vereinfacht: Klassisches Chlor wird oft so angewendet, dass schlechte Nebenprodukte wie Chloramine entstehen. Salzwassersysteme kriegen das quasi ohne solche Nebenprodukte hin.
Das Intex Salzwassersystem 26680
Die perfekte Variante für viele Aufstellpools sind eben solche Salzwassersysteme, da man augenscheinlich eine sehr gute Desinfektionsleistung hat, aber abseits vom Strombedarf für die Elektrolyse keine nennenswerten Nachteile hinnehmen muss. Bei diesem System wird eine Salzmenge von ca. 3 kg /m³ Wasser benötigt.
Pures, natürliches Salz bzw. Meersalz wird in das Poolwasser gegeben. Aufgrund des geringen Salzgehaltes in Eurem Poolwasser, (Meerwasser hat durchschnittlich 3,5 %), werdet Ihr so gut wie kein Salz fühlen, riechen oder schmecken. Das Einzige was Ihr fühlen solltet, ist klares, frisches und weiches Wasser. Im Zuge der täglichen Filtration wird das Wasser durch die elektrolytischen Speicherzellen gepumpt um reinstes Chlor zu erzeugen (Elektrolyse). Dieses beginnt sofort mit der Zerstörung von Bakterien, Viren, Algen und anderen organischen Materialien. Da das Salz nicht verdampft wiederholt sich dieser Prozess automatisch jeden Tag, wenn der Intex Chlorgenerator in Betrieb geht.
Die Vorteile des Intex Salzwassersystem 26680
- keine Ausgaben für Chlor mehr nötig
- keine Chloramine im Pool
- keine brennenden, roten Augen
- keine trockene Haut
- keine ausbleichende Kleidung
- nutzerfreundliche Handhabung
- sehr überschaubare Unterhaltskosten
- selbstreinigende Elektrolysezelle
- über Timer für täglichen Einsatz programmierbar
- Salzmenge im Wasser benötigt: zwischen 2,5 – 3,5 g/l (ideal sind 3 Gramm je Liter)
- Chlorproduktion 11 Gramm pro Stunde (also 1 Gramm weniger als beim 26670 Schwestermodell)
Tipp: Hochreines speziell für Salzwassersysteme geeignetes Poolsalz gibt es hier:
Viele wichtige weitere Fragen zum Thema Salzwasser (Algezideinsatz, Cyanursäure, UV-System etc) klären wir in diesem Artikel – Intex Salzwassersystem 26670
Fazit zum Intex Salzwassersystem 26680 QX2600
Sofern die Anlage zu Euren Bedürfnissen passt, können wir diese empfehlen. Seit mehr als 10 Jahren auf dem Markt ist dies eine sehr ausgereifte Kombo-Anlage. Solltet Ihr die Anlage bestellen, so achtet bitte nach Erhalt, ob der Verbindungsschlauch an den Überwurfmuttern gebrochen ist. Selten muss man dann mit einem neuen Schlauch nachhelfen. Aber Achtung: Finger weg, wenn die ANlage leise sein muss!
Wenn Ihr in Sachen Salzwassersysteme unerfahren seid und Praxistipps benötigt, so empfehlen wir Euch unser entsprechendes Video: