Filteranlagen
Welche Filteranlage ist die richtige?
Es gibt mehrere Faktoren, die Ihr berücksichtigen solltet:
- Anschaffungspreis
- Stromverbrauch
- eventuelle Kosten durch Verbrauchsmaterial
- Filterfeinheit
- filtrierte Wassermenge pro Stunde
- Lautstärke
- Vielseitigkeit und Sonderausstattungen
- Optik
Dabei liegt es an Euch zu gewichten, wie wichtig jeder Faktor für sich genommen ist. Insgesamt geht es bei der Wahl einer Anlage darum, möglichst viele Vorteile mitzunehmen und Nachteile zu vermeiden.
Filterleistung, Pumpleistung und Filtrationsgenauigkeit
Diese Dinge werden gerne miteinander verwechselt oder insbesondere letzterem wird keine Beachtung geschenkt. Dabei sind die obigen Eigenschaften essentiell und aus unserer Sicht die wichtigsten Basiseigenschaften von Filteranlagen.
Filterleistung vs. Pumpleistung
Hersteller werben sehr oft und gerne prominent mit der Pumpleistung. Diese ist eine theoretische Zahl, die angibt, wie viel Liter je Stunde eine Pumpe bewegen kann. Höhendifferenzen oder Filtermedien werden bei dieser Zahl normalerweise ignoriert. Zumeist geht es aber sehr wohl darum, Poolwasser durch ein FIltermedium zu spülen, um es von Verschmutzungen zu befreien. Ebenfalls sind vorwiegend bei Aufstellbecken wie Frame Pools Höhendifferenzen völlig normal.
Was Euch also im Normalfall interessieren sollte, ist die Filterleistung, die wir auch Nettoleistung nennen. Fassen wir zusammen:
- Pumpleistung = Bruttoleistung = keine Berücksichtigung von Höhendifferenzen und Filtermedium
- Filterleistung = Nettoleistung = tatsächlicher Wasserdurchsatz unter realen Bedingungen
Schaut also immer, was eine Filteranlage netto leistet. Dann setzt die Nettoleistung in Relation zu Eurem Poolvolumen. Euer Poolvolumen sollte rechnerisch in spätestens 5 Stunden einmal umgewälzt werden können.
Filtrationsgenauigkeit
Dieser Punkt wird oftmals gar nicht beachtet. Schade, denn immerhin geht es hierbei um die Frage: Wie viel Schmutz landet trotz augenscheinlicher Filtration wieder im Pool? Hierbei gibt es fünf Faktoren, die entscheiden, wie viel Schmutz dauerhaft filtriert wird:
- Feinheit des Filtermediums
- Menge des Filtermediums
- Durchflussgeschwindigkeit im Filterbehälter
- eventuell die Nutzung von Flockungsmitteln
- Konstruktion der Filteranlage
Standardmäßig halten sogenannte Filterbälle und Kartuschenfilter sehr kleine Partikel zurück. Teils bis auf 1,5 Mykrometer runter. Bei Kartuschenfiltern ist oftmals in der Mitte ein Loch. Diese Konstruktion sorgt dafür, dass ein kleiner Teil des Wassers ungefiltert durchfließen kann. Deswegen wären Filterbälle gegenüber Filterkartuschen vorzuziehen.
Zwar können Filteranlagen mit Sand oder Filterglas bei weitem nicht so fein filtrieren, dafür kann man diese aber mit Flockmitteln kombinieren. Dadurch kommt man auf Filterfeinheiten, die extrem fein sind. Allerdings funktioniert eine Flockung nur dann gut, wenn die Fließgeschwindigjkeiten im Filterbehälter der Filteranlage nicht zu hoch sind.
Anschaffungspreis und Ausstattungen einer Filteranlage
Oftmals sind Budgets begrenzt und nichtsdestotrotz kann man auch für überschaubares Geld vernünftige Filteranlagen bekommen. Unsere Preis-Leistungsfavoriten sind:
- Intex 28638 Kartuschenfilter bei geringem Budget bis 60€
- Bestway Sandfilteranlage 58497 oder Bestway 58499 bei Budget bis 190€
Diese Filteranlagen bieten gute Pumpleistungen. Die Bestway Sandfilter bieten besonders große Kessel, was für äußerst gute Filtrationsgenauigkeiten sorgt.
Ansonsten gilt in diesem Kontext nicht zwangsläufig: Mehr Geld = besseres Produkt. Es gibt viele Anlagen, die zwar mehr in der Anschaffung kosten, aber suboptimale Filtrationsergebnisse bringen, weil der Mehrpreis in starke Pumpen fließt, die dann im Filterbehälter zu viel Durchsatz und Druck verursachen und den Schmutz teilweise wieder zurück in den Pool drücken.
Beachtet auch, dass sich die Ausstattungen mancher Filteranlagen unterscheiden. Es gibt Anlagen, die viele der folgenden Dinge beiliegend haben oder eben auch nicht. Folgende Punkte können es beispielsweise sein:
- Anzahl der Arbeitsgänge
- Timer
- Schutzschalter
- Vorfilter
- beiliegende Adapter
- beiliegende Schläuche
- Slots für Zubehörmodule
- beiliegende Filtermedien
- integrierter Chlorinator
Stromverbrauch und Lautstärke
Im Regelfall gilt: Eine stärkere Pumpe ist lauter. Ausnahmen bestätigen selbstverständlich die Regel. Nichtsdestotrotz sind Kartuschenfilter mit 35 Watt im Regelfall erheblich leiser als Sandfilter mit 200 Watt. Und diese sind wiederum deutlich leiser als Filteranlagen mit 600 Watt.
Zum Thema Stromverbrauch sei noch gesagt: Einige Leute meinen, dass starke Pumpen doch kürzer laufen dürfen, weswegen sich der Stromverbrauch relativiere. Dabei vergessen sie aber, dass Wasser in Bewegung bleiben sollte, weil Mikroroganismen sich bei bewegten Wasser viel langsamer vermehren können. Auch ist die Verteilung von Desinfektionsmitteln auf Bewegung angewiesen. Wir empfehlen im Kontext unser beliebtes Video zum Thema Filterlaufzeit:
Fazit zum Thema Filteranlage
Achtet bitte nicht auf die schiere Pumpleistung. Gerade in Kombination mit kleinen Filterbehältern kann die bloße Leistung sogar kontraproduktiv sein. Lest unsere Tests und Beiträge, um ein Gefühl und mehr Infos zu den Anlagen zu bekommen. Ebenfalls empfehlen wir unseren beliebten Ratgeber „Sand oder Filterbälle oder Filterglas?„