Poolheizung

Hier findet Ihr die optimale Poolheizung Eurer Wahl.  Weiter unten ⬇️gibt es einen umfangreichen Ratgeber mit vielen Tipps, wie man die Kosten begrenzt und das Wasser dennoch angenehm warm bekommt!

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Die optimale Poolheizung: Hängt davon ab…

Natürlich wollen viele Poolbesitzer einen warmen Pool – und zwar wenn es geht wetterunabhängig und am besten auch noch saisonverlängernd. Um eines vorweg zu nehmen: Eine leichte Erhöhung der Durchschnittstemperatur ist relativ leicht möglich, aber mit steigenden Ansprüchen steigt der notwendige Aufwand hinsichtlich Kosten und Energie erheblich. Zumindest können wir Euch dabei helfen, die Effektivität und Effizienz Eures Setups zu verbessern, damit Ihr das meiste aus Eurer Poolheizung heraus holt und auch Eure Poolsaison verlängern könnt. Insgesamt sollte man sich fragen, wohin man will, welches Budget man bereit ist einzusetzen und vor allem: Ist das Ziel so erreichbar?

Viele gute Poolheizungen scheitern nicht wegen derer Qualität, sondern wegen einem schlechten Gesamtsetup und völlig überzogenen Erwartungshaltungen. Ideal ist eine Heizung für den Pool also dann, wenn sie dabei hilft, realistische Ziele bei begrenzten Aufwand umzusetzen.

 

Energieinput und Energieoutput: Ersteres hoch, letzteres runter!

Wenn es darum geht das Poolwasser zu heizen, dann empfehlen wir den Blickwinkel zu erweitern: Lasst uns den Vorgang des Erwärmens nicht nur durch das Hinzufügen von Energie definieren, sondern auch durch das Verringern von Energieabstrahlung. Wir haben also zwei Hebel, an denen wir ansetzen können. Das ist insofern wichtig, weil beide Konzepte dabei helfen, die durchschnittliche Wassertemperatur in Eurem Schwimmbecken zu erhöhen. Hier sehen wir ein Ausgangsszenario und zwei Szenarien, in denen das Zusammenspiel einer Poolheizung mit Wärmedämmungsmaßnahmen aufgezeigt wird:

 

Gerade das Verringern von Wärmeverlusten im Schwimmbad ist oftmals ein unterschätzter Faktor. Vor allem wenn es darum geht, sehr hohe Temperaturen auch bei nicht idealen Bedingungen zu erreichen. Das Beste: Das Vermeiden von Wärmeverlusten verursacht keine Unterhaltskosten. Auf was wollen wir hinaus? Bitte seht die Poolheizung nicht alleinig für sich stehen, sondern denkt eher an ein Gesamtkonzept, in dem die Poolheizung mit einer Wärmedämmung zusammenspielt!

 

Wann eine Poolheizung versagt und wann nicht…

Es kommt ziemlich oft vor, dass Poolfreunde von einer Poolheizung enttäuscht sind. In nahezu allen Fällen hat das mit einer Kombination aus völlig unrealistischen Erwartungshaltungen, Ineffizienz und gleichzeitiger Unterdimensionierung der Poolheizung zu tun. Schauen wir uns die drei Faktoren an:

 

Faktor a) Bildet eine realistische Erwartungshaltung und dimensioniert stark genug

Im Poolwasser befinden sich riesige, oftmals auch gigantische Mengen an zu erwärmenden Stoff. Da geht es nicht um ein paar Kilo, sondern um Tonnen an Wasser, manchmal gleich mehrere dutzend Tonnen davon. Das sind gewaltige Massen und gleichzeitig ist Wasser nur schwer zu erwärmen. Eure Poolheizung muss extrem viel Energie bereit stellen, wenn sie das Poolwasser erwärmen will. Nicht ein bisschen, nicht einiges, sondern wirklich irre viel!

 

Beispiel: Wer einen Pool mit 30m³ Volumen mit einem 3kW Tauchsieder beheizt, kommt auf 0,1 Watt je Liter. Das ist nahezu sinnlos. Unter 0,2 Watt je Liter spürt man auch über Tage hinweg kaum etwas! Sehr gute Setups kommen in der Praxis zwischen 0,3-0,8 Watt je Liter, brauchen aber dennoch einiges an Zeit!

 

 

Faktor b) reduziert Wärmeverluste, wie es nur geht

Selbst wenn eine Poolheizung stark genug dimensioniert ist, so können die Ergebnisse immer noch ernüchternd ausfallen. Das ist insbesondere dann der Fall, wenn es Wetterumschwünge gibt. Die Sonne gibt unter idealen Bedingungen im Hochsommer brutto grob 1.000 Watt je Quadratmeter ab. Zwar nehmen Pools aufgrund von Reflexionen nicht die komplette Energie auf, aber selbst wenn man 40-50% abzieht, so ist die Sonne in 95% aller Pool-Setups quasi die stärkste Energiequelle.

 

Poolheizungen haben es schwer, wenn die Sonnenstrahlung nachlässt

Kürzere Tage im Frühjahr und Herbst, gleichzeitig längere Nächte und niedrigere Sonnenstände lassen den Input durch die Sonne regelrecht erodieren. Nur wenige Poolheizungen schaffen es nur annähernd diese Verluste an eingebrachter Sonnenenergie auszugleichen. Folge: Ist Euer Poolwasser unter solch schlechten Umständen anfangs eventuell noch angenehm warm, so wird es dann zum schnellen Auskühlen tendieren, weil warmes Wasser einen temperaturmäßigen Ausgleich zur Umgebung sucht.

 

Wie bei der Konstruktion von Wohnraum ist der Faktor der Wärmedämmung hier das Konzept, um Verluste zu begrenzen. Könnt Ihr die Wärmeverluste um 20-50% senken, so kommt Eure Poolheizung auch mit widrigen Umständen viel besser klar. Natürlich erhöht eine gute Wärmedämmung als angenehmen Nebeneffekt die Heizgeschwindigkeit erheblich.

 

Die richtige Poolheizung finden

Wir wissen jetzt, dass wir an zwei Stellen optimieren müssen, um vernünftige Ergebnisse zu erreichen. Fangen wir nun mit der Wahl einer passenden Poolheizung an. Allgemein unterscheiden wir zwischen elektrischen und damit wetterunabhängigen Heizungen und solaren und damit stark wetterabhängigen Heizungen. Wärmetauscher oder Heizspiraltonnen sind eher exotisch und werden hier nicht behandelt. Ergänzend empfehlen wir unser Youtube Video zum Thema:

 

I. Die elektrische Poolheizung: Tauchsieder vs Pool Wärmepumpe

Als die Strompreise noch gut bezahlbar waren, sind Tauchsieder sehr verbreitet gewesen. Diese geben elektrischen Strom direkt an das Wasser ab. Im Aufstellbereich liegen die meisten zwischen 2,2-2,8kW Realleistung, auch wenn oftmals 3kW angegeben werden. Zwar ist diese Heizart wetterunabhängig und unkompliziert, aber die Stromkosten sind enorm, denn solche Systeme müssen bei Pools extrem lange laufen, um einen Unterschied zu machen.

 

Pool Wärmepumpen sind inzwischen die beliebtere Art der Poolheizung, weil sie pro eingespeisten Kilowatt Strom mehrere Energie an Wärmeleistung erzeugen können. Je nach Umständen kann im Durchschnittsfall aus einem Kilowatt Strom zwischen 2-15 Kilowatt Wärmeenergie gewandelt werden. In diesem Video seht Ihr den Testvergleich zwischen einer Bestway Poolheizung mit Tauchsiederprinzip und einer Wärmepumpe von Steinbach.

 

Ebenfalls empfehlenswert: In diesem Video sprechen wir über die Kosten von Pool Wärmepumpen, aber auch darüber, wie man kosten-optimiert vorgehen kann:

 

Vorteile und Nachteile von Poolheizungen in Form von Wärmepumpen

 

II. Solarkollektoren – gegen hohe Stromrechnungen

Solarkollektoren gibt es in verschiedenen Bauformen, Größen und Materialien. Diese sind sehr dunkel und fangen Licht ein, welche sie zu Wärmeenergie wandeln. Durch diese Kollektoren fließendes Wasser wird erhitzt, indem es beim durchfließen diese Wärme mitnimmt. Heißt natürlich: Die Pumpe muss zum Betrieb dieser solaren Poolheizung angeschalten sein – vergesst das also nicht beim Berechnen der Gesamtkosten!

In unserem Ratgeber „Pool Solarheizung“ gehen wir übrigens intensiv auf solche Solarkollektoren und Solaranlagen ein. Deren allgemeiner Vorteil ist, dass sie keine direkten Unterhaltskosten haben. Läuft Eure Poolpumpe sowieso tagsüber sehr lange (was wir empfehlen), dann sind die indirekten laufenden Kosten eines Solarabsorbers tatsächlich sehr niedrig. Allgemein empfehlen wir grob 25-35% der Wasseroberfläche Eures Schwimmbades als Kollektorfläche zur Verfügung zu stellen – und zwar als Minimum! 50, 70 oder 100% sind auch drin und keineswegs übertrieben. Hinsichtlich Kosten und Nutzen gefallen uns Solarmatten als kostengünstige Poolheizungen sehr gut: Ihr bekommt pro Euro viel Kollektorfläche und damit auch entsprechend Wärmeleistung.

 

Solarabsorber: Tipps für hohe Wassertemperaturen

Solar Poolheizungen werden oftmals nicht mit maximaler Effizienz eingesetzt. Dabei kann man schon mit wenigen Verbesserungen solch einer Schwimmbadheizung die Wassertemperaturen zusätzlich anheben.

 

a) Optimiert die Durchflussmenge im Solarabsorber auf einen Korridor zwischen 150-400 Liter pro Stunde je Quadratmeter Kollektorfläche. Normalerweise werdet Ihr zu hohe Werte beim Wasser-Durchfluss haben. Ihr könnt einen Bypass oder weitere Solarabsorber nutzen, um die Geschwindigkeit zu senken.

 

b) Richtet Euren Solarkollektor bestmöglich aus. Dabei gilt: Am besten den ganzen Tag unverschattet und nach Süden zeigend. Dazu solltet Ihr Eure Solar-Poolheizung auch etwas anwinkeln. Während der Badesaison steht die Sonne zumeist relativ steil. Ihr braucht also nicht so steile Winkel, wie sie bei der Photovoltaik üblich sind. In Deutschland sind 25-28° ideal.

 

 

 

Das Dream Team- Poolheizung + Wärmedämmung

Ein durchgehend warmer Pool ist und bleibt Luxus, der Geld kostet. Sehr wohl haben wir aber einen merklichen Einfluss und Möglichkeiten, ob die Kosten im Rahmen zu halten.

 

 

Bei schlechten Setups treffen zu klein dimensionierte Poolheizungen auf gar keine oder zu wenig Dämmung. Dadurch sind die Poolheizungen nicht mit dem heizen beschäftigt, sondern damit Wärmeverluste auszugleichen. Die Wunschtemperatur im Schwimmbecken wird so unerreichbar. Noch schlimmer: Bei schlechten Setups oder sehr widrigen Bedingungen sinkt die Wassertemperatur dennoch, obwohl ständig Energie zugeführt wird! 

 

☞ Versucht Eure Poolheizung stark genug zu dimensionieren. Ab 0,3 Watt je Liter fängt es an Sinn zu machen. Bei Solarmodulen empfehlen wir entsprechend analog unser Minimum von 25% der Poolfläche als Kollektorfläche. Selbstverständlich ist es nicht übertrieben noch mehr Solarabsorber zur Erwärmung des Wassers einzusetzen.  Eine Kombination aus Solaranlage und Wärmepumpe ist oftmals der Königsweg.

 

☞ Bei der Wärmedämmung ist eine Solarfolie das absolute Minimum. Je stärker Eure Poolheizung und je ambitionierter Eure Ziele, desto eher lohnen sich auch Wärmedämmmaßnahmen hinsichtlich des Bodens.

 

I. Die Solarfolie = Basisausstattung

Es gibt beim Thema „warmes Wasser im Pool“ keine so kosteneffiziente Anschaffung wie eine Solarfolie. Die meisten Hersteller übertreiben maßlos, was Solarfolien imstande sind an Wärme zu bringen. Aber: Reale 1,5-2,5° sind relativ zu einem Pool ohne Solarfolie über wenige Tage definitiv drin! Das ist schon mal einiges. Besonders wichtig: Vor allem über die Nacht strahlt einiges an Wärmeenergie ab – die Solarfolie begrenzt diese Wärmeverluste. Das ist die Grundvoraussetzung schlechthin, wenn man eine Poolheizung überhaupt einsetzen will.

 

II. Poolmatten oder Styrodur bringen Effizienz für die Poolheizung

Während Solarfolien in der Anschaffung zumeist noch in überschaubaren Preisregionen sind, so ist der Kostenaufwand bei Poolmatten oder Styrodurplatten merklich höher. Diese werden unter dem Pool gebracht und senken Wärmeverluste nach unten. Ist der Boden kaum kühler als das Poolwasser, so ist der positive Effekt nur gering. Je höher aber die Differenz zwischen Bodentemperatur und Wasser im Schwimmbad, desto mehr bringen Poolmatten oder Styrodurplatten. Diese Arten der Wärmedämmung zahlen sich normalerweise nicht in einem Jahr aus, sondern brauchen eher 2-4 Jahre, bis die Kosten drin sind.

 

Poolmatten

Poolmatten sind Schaumstoffe, die zumeist in Dicken zwischen 0,4-1,2cm angeboten werden. Thermisch gesehen sind 1,0-1,2cm vorzuziehen, aber natürlich teurer in der Anschaffung. Poolmatten erfreuen neben der Wärmedämmleistung durch eine einfache Installation, eine zusätzlich angenehme Beschaffenheit, wenn man im Pool geht und deren Robustheit. Man bekommt sie quasi nicht kaputt. Hier seht Ihr unsere Testergebnisse, als wir zwei Pools mit selben Volumen mit je gleichen Poolheizungen betrieben haben. Mit erhöhter Temperatur stieg die Effizienz des Gesamtsetups merklich. Insgesamt haben wir für eine leicht höhere Temperatur merklich weniger Energie einsetzen müssen – top! Rechnet man die Energieersparnis und die positive Temperaturdifferenz ein, dann haben die Poolmatten hier stolze 20% an Effizienzgewinn gebracht!

 

Styrodurplatten für maximale Effizienz einer Poolheizung

Platten aus Styrodur (auch XPS Platten genannt) werden auch bei der normalen Hausdämmung oftmals eingesetzt. Es gibt sie mit beispielsweise 3cm oder 4cm Dicke. Dabei kosten sie pro Quadratmeter oftmals nicht einmal mehr als Poolmatten. Wir selbst haben diese 2022 eingesetzt – und ja: Die Wärmedämmleistung ist hervorragend und noch einmal besser als mit Poolmatten. Besser geht es wohl kaum, wenn man das maximale aus der Poolheizung herausholen will! Sind diese Styrodurplatten dann immer und ausnahmslos die bessere Wahl? Jein! Geht es ausschließlich um Kosten und Effizienz, dann sind dicke Styrodurplatten die bessere Wahl. Aber…

Doch die Installation dauert viel länger und bei Frame Pools mit deren Stangen sind Stützhölzer von Nöten, die die Höhendifferenz ausgleichen. Diese Hölzer können noch einmal merklich Geld kosten und außerdem müssen diese Hölzer absolut genau dort liegen, wo später die Stahlstützen stehen werden. Aber wenn wir das hingebracht haben, dann sollten das auch quasi alle anderen hinbringen. Eher problematisch: Styrodur neigt zu dauerhaften Einkerbungen, wenn Punktbelastungen zu hoch werden. In Poolforen wird davon oft berichtet. Das sind leider irreversible Schäden – so etwas gibt es bei Poolmatten nicht. Eines können wir sicher sagen: Wer energiegeladene Kinder hat, die gerne in den Pool springen, sollte Styrodurplatten definitiv meiden und den robusteren Poolmatten den Vorzug geben.

 

Hier findet Ihr eine Auswahl an Poolmatten und XPS Platten zum kaufen. Mehr Auswahl gibt es in der Kategorie „Pool Matten und XPS Platten“

 

Fazit zum Thema „Poolheizung“ anhand unseres eigenen Setups

Um Enttäuschungen zu vermeiden muss mit System und Plan vorgegangen werden. Einfach irgendwas machen wird vermutlich viel Geld kosten und wenig bringen. Setzt Ihr Euer Geld effizient ein, so könnt Ihr mit überschaubaren Aufwand luxuriöse Warmwasserpool-Oasen für maximales Wohlbefinden erschaffen. Wir selbst kombinieren hierzu harte XPS Styrodurmatten mit einer Wärmepumpen-Poolheizung, mehreren Solarmodulen, einer Solarfolie und wenden diese bei einem 17m³ Pool an. In Schönwetterphasen liefern vor allem die vier Solarkollektoren die notwendige Energie. Um Energie zu sparen haben wir unsere Wärmepumpe auf 28°C begrenzt – für uns ist das mehr als genug.

 

Gleichzeitig läuft die Wärmepumpe per Sandfilterdurchfluss gesteuert nur tagsüber. Das erhöht die Effizienz der Wärmepumpe um mehrere dutzend Prozent. Lohn der Mühen: Über Monate 28-33°C warmes Poolwasser – auch in Schlechtwetterphasen. Da der Sommer 2022 sehr gut war, haben wir nur lächerliche 220 kWh hierfür gebraucht. Selbst bei den heutigen Strompreisen ist das noch schwer in Ordnung.