Pool Wärmepumpen
Pool Wärmepumpen: Eine Übersicht
Mit einer Pool Wärmepumpe könnt Ihr Euren Swimmingpool effizient beheizen. Das besondere an einer Wärmepumpe ist, dass Ihr das Mehrfache an Wärmeenergie gewinnt, was Ihr an Stromenergie einsetzt. Dabei wird der Umgebungsluft enthaltene Wärme entzogen und dem Poolwasser hinzugegeben.
Das kannst du an Wärmeertrag erwarten
Wir haben über die Jahre einige Pool Wärmepumpen getestet. Dabei haben wir verschiedene Konstellationen ausprobiert und tatsächlich muss Euch bewusst sein, dass viele (teils sehr starke) Faktoren auf das Ergebnis Einfluss nehmen.
Folgende Faktoren wirken sich auf den Heizvorgang aus:
- Sonneneinstrahlung (Dauer und Intensität)
- Umgebungstemperatur Luft
- Umgebungstemperatur Boden
- Dämmung hinsichtlich Umnfang und Effizienz
- eventuelle Schattenwirkung auf den Pool
- Wind & Regen
- Länge der Nächte und Stärke der Abkühlung
- Stärke und Effizienz der Pool Wärmepumpe
Wenn Ihr also jetzt die folgende Tabelle betrachtet, dann sind die Werte zwar sehr nahe an der Realität (basierend auf unseren Testerfahrungen), aber sie können je nach Umständen dennoch erheblich schwanken – zum Positiven aber auch zum Negativen.
Pool Wärmepumpen und ihre Dimensionierung
Lust und Frust können hier nahe beinander liegen. Die meisten würden Euch sagen, dass die Leistung einer Pool Wärmepumpe und das Poolvolumen in einem gewissen Verhältnis stehen sollten. Und ja: Diese groben Empfehlungen sind durchaus brauchbar, aber zu kurz gegriffen. Warum, erklären wir dir jetzt…
Pool Wärmepumpe: Vorsicht vor pauschalen Empfehlungen
Allgemein muss die Wärmepumpe so dimensioniert sein, dass Ihr zufrieden seid. Eigentlich eine triviale Binsenweisheit – aber kaum jemand ist sich dessen bewusst. Genau deswegen bringen pauschale Ratschläge wie „Poolvolumen durch 2 = benötigte kW“ nicht in jedem Fall Zufriedenheit. Zumeist kommen solche Ratschläge von Leuten, die ihre eigene Situation unterbewusst zum Standard erklären und daraufhin ihre Empfehlung für allgemeingültig erklären. Das kann durchaus oftmals ok sein – aber manchmal resultiert es dann doch in unnötigen Mehrausgaben oder in Unterdimensionierung.
So nähert Ihr Euch einer optimalen Leistungs-Dimensionierung an
Fragt Euch zuerst einmal: „Was will ich?„. Einfach nur etwas mehr Wärme? Oder dauerhafte 32°C – und das auch bei widrigen Bedingungen? Soll sogar die Saison erheblich verlängert werden?
Um es klar zu sagen: Wird Euer Pool nur sporadisch genutzt und soll auch nur ab und an die Temperatur leicht optimiert werden, so sind keine riesigen Investitionen notwendig. Gleicht Leistungsdefizite eher mit Laufzeit aus. Hohe Leistungen sind dann wichtig, wenn vergleichsweise schnelle Ergebnisse gewünscht werden und/oder wenn sehr hohe Temperaturen das Ziel sind und erst recht dann, wenn die Saison verlängert werden soll.
Ergänzend empfehlen wir dieses allgemeine Video zum Thema:
Pool Wärmepumpen liefern keine konstante Leistung ab – und sie sind auch unterschiedlich effizient!
Insbesondere Anfänger wissen um diese Umstände nicht: Doch tatsächlich schwanken die Effizienzgrade von Pool Wärmepumpen sehr stark. Extrem effiziente Inverter-Wärmepumpen schaffen es unter Bestbedingungen aus einem Kilowatt Strom bis zu 16 Kilowatt Wärmeleistung zu gewinnen. Doch bei sehr schlechten Bedingungen kann dieses Verhältnis auf fast 1:1 sinken. Wann trifft also was zu?
Schauen wir uns zusammen mal ein fiktives Beispiel an.
Wir gewinnen anhand dieser Schaugrafik gleich mehrere Erkenntnisse;
- Je höher die Lufttemperatur, desto besser die Effizienz.
- Kaltes Poolwasser ist für die Effizienz förderlich, warmes Wasser reduziert die Effizienz hingegen.
- Der fiktive Hersteller bewirbt die Wärmepumpe mit einem Cop von 6,8. Tatsächlich tritt dies nur ein, wenn 9°C kaltes Wasser bei einer Lufttemperatur von 30°C behandelt werden würde. Das ist völlig unrealistisch. Sofern ein Hersteller den COP Wert angibt, aber nicht in solch einer detaillierten Schaugrafik das Zustandekommen desselbigen zeigt, solltet Ihr also vorsichtshalber 15-25% vom beworbenen COP Wert abziehen.
Realistisch ist, dass eine Pool Wärmepumpe nur dann benutzt wird, wenn es eben nicht besonders warm ist. Der Korridor liegt zumeist zwischen 15-25°C. Gleichzeitig ist das Poolwasser normalerweise in einem Bereich zwischen 16-24°C, von dem man wiederum in Richtung 26-32°C vorstoßen will. Insofern bewegen wir uns in diesem Beispiel in der Praxis also zumeist in COP-Bereichen zwischen 5,2 und 5,8.
Die Inverter Pool Wärmepumpe: maximale Effizienz?
Einige Geräte kommen beim COP Wert deutlich über die üblichen 5-7 hinaus. Zumeist liegen sie laut Hersteller deutlich darüber. Manche dieser Pool Wärmepumpen sollen sogar Cop Werte von 14 oder gar 16 erreichen. Es handelt sich hierbei um Inverter Geräte, die im Regelfall einerseits deutlich mehr Geld kosten, aber tatsächlich einige Vorteile haben.
Normale Pool Wärmepumpen haben einen Kompressor mit fixer Drehzahl. Egal, wie die Situation sich gestaltet: Sie geben immer „Vollgas“. Doch Geräte mit Inverter-Prinzip nutzen eine Drehzahlregulierung. Der Vorteil ist, dass solch ein Inverter auch mit Teilleistung arbeiten kann. Und genau hier liegt der Clou: Der Effizienzgrad steigt, wenn nicht die volle Leistung abgerufen wird. Als wäre das nicht schon positiv genug, sinkt auch die Lautstärke, da der große Lüfter die Drehzahl absenkt. Andererseits muss auch klargestellt werden: Je mehr man sich an die maximale Leistung annähert, desto geringer der Vorteil. Diesen Punkt „vergessen“ einige Händler und Hersteller dann doch gerne mal.
Exkurs: Ab und an testen wir Pool Wärmepumpen in verschiedenen Szenarien. Hier seht Ihr das Einsteiger Modell von Steinbach im Direktvergleich mit einer klassischen Stromheizung:
Wärmedämmung ist Trumpf!
Auf der Suche nach der idealen Pool Wärmepumpe sind nicht nur die jeweiligen Eigenschaften des Gerätes selbst von Belang, sondern auch das Pool-Setup an sich. Ein stark gedämmter Pool erlaubt den Einsatz einer weniger leistungsstarken Wärmepumpe und umgekehrt braucht ein schlecht oder gar nicht gedämmtes Becken erhebliche Mengen an Leistung.
Das absolute Minimum ist der Einsatz einer Solarfolie, denn diese reduziert Wärmeverluste, indem die Verdunstungen (Stichwort Evaporation) reduziert, sondern auch indem sie Wärmeabstrahlung über Nacht reduziert.
Beachtet, dass die Flussrichtung der Wärme (wenn man die Effekte der Verdunstung ausklammert) physikalisch nicht generell nach oben ist, sondern immer dem Prinzip „von warm zu kalt“ folgt. Ist der Boden sehr kalt oder ist der Pool eingegraben, so können Wärmeverluste zu den Seiten oder zum Boden erhebliche Größenordnungen einnehmen. Für Aufstellpools empfehlen wir beispielsweise Poolmatten, um das durch eine Pool Wärmepumpe erwärmte Wasser von der Bodenkälte zu entkoppeln.
Beim Poolpanda testen wir sehr gerne – und wir haben einen Vergleich zwischen einem Setup mit Matten und einem ohne Matten unter quasi gleichen Bedingungen durchgeführt – seht selbst:
Noch etwas mehr Dämmwirkung könnt Ihr mit XPS Platten (auch bekannt als Styrodur) erreichen. Wir haben das selbst im Privatsetup ausprobiert und waren sehr zufrieden.
Doch Styrodurplatten sind für Rundpools wenig geeignet (es ginge, aber der Arbeitsaufwand beim Abgleichen der Stützen wäre extrem; die Stützen von Frame Pools müssen mit Stein oder Holz unterlegt werden, da Styrodur die hohen Punktdrücke nicht aushält!)und sie sind auch empfindlicher als Poolmatten. Nutzt idealerweise nur die besonders festen XPS Modelle, die wir euch beispielsweise hier zeigen:
Die richtige Pool Wärmepumpe auswählen
Endlich: Jetzt wisst Ihr schon einige Faktoren, die unbedingt berücksichtigt werden müssen. Jetzt schauen wir uns noch die letzten wichtigen Gedanken an, die Ihr Euch machen solltet, bevor Ihr ein Modell auswählt.
Generell muss klar sein: Pool Wärmepumpen sind zwar effiziente Energiewunder, aber dennoch sind sie Luxus! Zu den Anschaffungskosten kommen auch immer die Unterhaltskosten. Hier kommt Ihr übrigens zu einem KostenRechner.
Auch haben wir ein passendes Video hierzu veröffentlicht:
Generell gilt: Ein sehr gut gedämmter Pool, der nicht allzu groß ist und dessen Zieltemperatur eher bei 28°C statt 30°C oder gar 32°C liegen soll, wird nicht viel Energie brauchen. In der Saison 2022 haben wir für unseren Intex Frame Pool 549x274x132 in Kombination mit der Steinbach Pool Wärmepumpe Waterpower 5000 über die ganze Saison nur knapp etwas über 200 Kilowattstunden benötigt. Quasi nichts. Allerdings war das Wetter spitze und wir haben unser Setup mit 4 Pool Solarheizungen verstärkt.
Tipp: Ein Energiemessgerät lässt Euch den tatsächlichen absoluten und relativen Stromverbrauch über eine Saison hinweg überprüfen.
Tipps und Ratschläge für Pool Wärmepumpen
a) Nutze unsere Ratgeber
Ergänzend empfehlen wir insbesondere Anfängern unseren hilfreichen Ratgeber „Pool heizen„. Auch unser Troubleshooting Ratgeber „Meine Wärmepumpe heizt nicht“ kann dabei helfen Fehler, Missverständnisse und Ineffizienzen zu beseitigen!
b) Für Pool Wärmepumpen gilt: „Carpe Diem!“
Tagsüber ist es im Regelfall wärmer. Im Umkehrschluss bedeutet
dies, dass Pool Wärmepumpen dann auch effizienter laufen und pro eingespeisten Watt Strom mehr Energie rausholen. Wir selbst stellen unseren Sandfilter so ein, dass er spätestens am Abend ausschaltet und frühestens erst am Vormittag wieder startet. Da unsere Pool Wärmepumpe einen Durchflusssensor hat, stellt sie automatisch die Arbeit ein, wenn der Sandfilter nicht läuft. So werden ineffiziente Nachteinsätze vermieden. Also: Nutzt den Tag!
c) Unterschätze die Lautstärke von Pool Wärmepumpen nicht
Manche Anlage kann echt laut werden. Tendenziell gilt: Je größer, desto lauter. Wenn Ihr oder Eure Nachbarn allergisch auf Schall reagieren, dann greift im Zweifelsfall eher zu Invertern und betreibt diese in Teillast. Viele Herstellerangaben sind hinsichtlich der Lautstärke „optimistisch“. Seid skeptisch – wir haben sehr oft hohe Abweichungen gemessen. Teils um 10-18 Dezibel!!!
d) Stellt ausreichend Platz zur Verfügung
Eine Pool Wärmepumpe erreicht ihre Leistung dadurch, dass sie Luft deren Wärme entzieht und die abgekühlte Luft weit wegstößt, damit andere, noch nicht abgekühlte Luft nachrücken kann. Engt Ihr Eure Anlage zu sehr ein, dann wird sie zu viel von bereits gekühlter Luft abermals zum Entziehen von Energie nutzen – das geht voll auf die Effizienz. Deswegen: Sorgt für Platz und Luftaustausch!
Pool Wärmepumpen – eine Bitte
Wir hoffen, dass wir Euch mit nützlichen Praxisinfos versorgen konnten. Ihr solltet jetzt in der Lage sein, ein passendes Gerät für Euer Setup auszuwählen. Wenn Ihr ein Gerät aus unserer Liste oben auswählen würdet, so würdet Ihr uns für unsere Arbeit unterstützen, da wir für vermittelte Verkäufe Provisionen bekommen. Solltet Ihr Euch für ein anderes Modell entscheiden, so hoffen wir, dass Ihr vielleicht bei anderen Dingen wie Poolchemie oder Salzwassersystemen an uns denkt. Wir empfehlen Euch darüber hinaus unseren Youtube Kanal zu abonnieren und unseren Newsletter zu abonnieren – Ihr werdet es nicht bereuen.