Poolchemie
Chlortabletten
ChlorgranulatFlockungsmittelKlarmacherMultitabspH HeberpH SenkerSauerstoffWasserverbesserer
Poolchemie für Fortgeschrittene
Wie versprochen findet Ihr hier tiefer gehende Infos zum Thema Poolchemie. Zuerst besprechen wir zum Verständnis notwendige Hintergrundinfos durch und dann sehen wir uns konkrete Anwendungsgebiete an.
Chlor: organisch oder anorganisch?
Im Aufstellpoolbereich ist bei desinfizierender Poolchemie organisches Chlor absolut vorherrschend. Prinzipiell ist es anwenderfreundlicher als die anorganische Variante: Die Zugabe von organischen Chlor hat keinen Einfluss auf den pH Wert. Ebenfalls ist sogenannte Cyanursäure stets Bestandteil von organischem Chlor. Vorteil: Es puffert Chlor und macht es länger und gleichmäßiger verfügbar. Dadurch gelingt die Desinfektion für Anfänger leichter und zuverlässiger.
Was es mit organischem Chlor als Poolchemie auf sich hat
Doch wo Licht, da ist auch Schatten. Das gilt auch für Poolchemie wie organisches Chlor. Die bei organischem Chlor vorkommende Cyanursäure hat einen Nachteil: Gibt es davon zu viel im Poolwasser, dann wird zu viel Chlor gepuffert. In Folge sinkt die Desinfektionsleistung. Beispielsweise gilt:
- 30ppm Cyanursäure = Verfügbarkeit von ungefähr 45%
- 70ppm Cyanursäure = Verfügbarkeit von ungefähr 28%
- 130ppm Cyanursäure = Verfügbarkeit von ungefähr 10%
Setzt Ihr allgemein zu viel organisches Chlor ein oder betreibt Ihr das selbe Wasser zu lange wird zwangsläufig der Tag kommen, an dem sich zu viel Cyanursäure im Poolwasser ansammelt und das Chlor nur noch ungenügend wirkt.
Befüllt Ihr den Pool zu Anfang jeder Saison neu, so sind die Cyanurlevel am Ende der Saison in den meisten Fällen gerade noch ok. Eure Poolchemie wirkt. Passieren Euch aber ständig Malheurs und muss immer wieder schockgechlort werden, so steigt die Menge an Cyanursäure. Es empfiehlt sich allgemein die Cyanursäure zu messen, um sicherzustellen, dass Eure Poolchemie wirkt. Mit diesen Messgeräten und Testern bekommt Ihr den Cyanur-Wert heraus:
Natriumhypochlorit und anorganisches Chlor
Im Gegensatz zu anorganischem Chlor ist die Cyanursäure bei Natriumhypochlorit und anorganischem Chlor manuell einzustellen. Erfreulicherweise braucht es das grob auch nur ein mal pro Saison: Cyanursäure baut sich nicht ab. Ist sie einmal eingestellt, so bleibt der Wert konstant. Nur mit der Zugabe von Frischwasser ist der Cyanurlevel zu senken. Stellt bei Poolchemie wie Natriumhypochlorit oder anorganischem Chlor den Cyanurwert zwischen 10-25ppm ein. Höher bitte nicht!
Poolchemie: Welches Chlor sollte man nun wählen?
Unsere Empfehlung: Anfänger und bequeme Fortgeschrittene bleiben bei organischem Chlor. Poolfreunde, die eine schonendere Chlorung haben wollen, sind bei Salzwassersystemen besser aufgehoben. Bei der Salzelektrolyse gibt es in der Praxis viel weniger Chloramine, welche für allergische Reaktionen und Chlorgestank und andere ungewünschte Eigenschaften bekannt sind. Profis können übrigens Chloramine bei allen drei Chlorarten auf ein absolutes Minimum reduzieren – aber um die geht es gerade nicht.
Einige Poolnutzer entscheiden beim Thema Poolchemie sich gegen Salzwassersysteme, aber wollen wiederum nicht ständig steigende Cyanurlevel im Pool. Allerdings wirkt anorganisches Chlor auf den pH Wert ein – er tendiert durch Zugabe zum Steigen. Wer sowieso schon mit steigenden pH Werten zu tun hat, der wird hier oftmals nicht besonders glücklich werden…
Ähnlich wie Salzwassersysteme gilt bei anorganischem Chlor, dass das Poolwasser auch über Jahre nicht gewechselt werden muss. Das ist natürlich toll für die Umwelt und schont auch den Geldbeutel.
Nützliche Poolchemie: Flockungsmittel, Phosphatentferner und Co.
Wir wollen Euch noch ein paar interessante Poolchemie-Mittel vorstellen, die dabei helfen, Euren Poolalltag problemfreier und angenehmer zu gestalten.
a) Poolchemie, die die Filterung verbessert: Flockungsmittel und Klarmacher
Sand und Filterglas haben aufgrund deren eigenen Oberflächeneigenschaften und Körnungsgröße Probleme dabei sehr kleine Objekte aus dem Wasser zu filtern. So rauschen viele Partikel wie Fette, Kosmetika, Pollen, Metall-Ionen, Öle und viele andere einfach durch den Filter durch und gelangen wieder zurück in den Pool. Mit spezieller Poolchemie, die man als Flockungsmittel bezeichnet, werden solche Objekte in größere Klumpen vereinigt und filtrierbar gemacht.
Flockungsmittel sind allerdings nicht für Filter Balls oder Kartuschenfilter geeignet. Hier müssen ähnlich funktionierende Klarmacher eingesetzt werden. In diesem Video gehen wir auf das Thema Flockung tiefer ein und erklären Euch diese Poolchemie im Detail:
b) Bayrol Calcinex gegen Kalkausfälle und Metallausfälle
Viele Poolfreunde befüllen ihre Becken mit Brunnenwasser und oftmals endet das im Malheur: Ob Foren, Youtube-Kommentare oder auch Nutzeranfragen: Poolnutzer berichten gefrustet, dass zumeist nach der Chlorung ihr Poolwasser braun oder grün wurde.
Poolchemie wie Calcinex von Bayrol wird vorbeugend eingesetzt. Befüllt Euren Pool und wendet es noch vor der ersten Zugabe anderer Chemie an. Lasst es sich mit dem Wasser vermischen und Metallausfälle gehören der Vergangenheit an. Auch bei kalkhaltigen Wasser hilft diese Poolchemie dabei dafür zu sorgen, dass Kalkränder oder Kalkflecken aus bleiben oder nur reduziert auftreten.
c) Bayrol Nophos: Die ultimative Poolchemie?
Würden Algen am besten gar nicht erst wachsen, so könnte man sich doch erhebliche Mengen an Chlor und Algenvernichter doch einsparen? Absolut richtig!
Allgemein empfehlen wir sehr dunkle Solarfolien einzusetzen. Das hilft dabei den Pool zu erwärmen, aber macht Algen je nach Solarfolie die Photosynthese schwer bis unmöglich. Je nach Situation ist es ähnlich ergiebig oder noch ergiebiger Algen sprichwörtlich auszuhungern – vor allem dann, wenn Euer Pool nicht regelmäßig lichtdicht abgedeckt wird. Im Wasser befinden sich im Regelfall große Mengen an Phosphaten, darunter das bioverfügbare PO4. Je intensiver die Poolnutzung, je mehr Unrat in den Pool kommt, desto mehr Phosphate kommen in den Pool. PO4 ist nichts anderes als ein Dünger.
Wenn Ihr Bayrol Nophos anwendet, so werden Phosphate geklumpt und filtrierbar gemacht. Ihr könnt diese dann mittels Rückspülen oder Filterwechseln aus dem Pool entfernen. Selbst ohne Entfernung können Algen auf das PO4 nicht mehr zugreifen. Folge: Algen pflanzen sich je nach Umständen gar nicht mehr oder nur stark vermindert fort. Mit dieser Poolchemie spart Ihr Euch große Mengen an Chlor und Algenvernichter. Bei Anwendung von organischen Chlor spart Ihr Euch analog noch zusätzlich Cyanursäure, was Euer Poolwasser stabilisiert. Auch wenn Nophos anfangs als Zusatzkostenposten wirkt – die eingesparte Poolchemie es es das locker wert.
Extratipp, um Poolchemie zu sparen: Setzt UV Lampen ein
Die Mengen an Algenvernichtern und Chlor können noch weiter abgesenkt, teils gar auf Null gebracht werden, wenn Ihr in Euer Setup eine UV Lampe einfügt. In unserem Ratgeber „UV Lampen für Pools“ gehen wir detailliert auf das Thema ein. Hier als Vorgeschmack unser begleitendes Video: